In der Kulturtasche oder dem Badezimmerregal steht bei den Kerlen üblicherweise Duschzeug, Deo und eine Zahnbürste mit Zahncreme. Optional noch eine Gesichtscreme und ein Duft. Das reicht den meisten Typen am Morgen, um frisch und sauber in den Tag zu starten. Wie sieht es denn aber bundesweit mit der Hygiene aus? Am 3. Februar ist der Tag der männlichen Körperpflege. Das nehmen wir zum Anlass, um mal ein paar Daten und Fakten zur Sauberkeit von uns Kerlen zu sammeln. Und wir können schon verraten: es ist nicht alles so sauber, wie es sein sollte.
Der besondere Tag der männlichen Körperpflege, auf Englisch der Men’s Grooming Day, wurde 2007 von dem US-amerikanischen Unternehmen American Crew ins Leben gerufen. Die produzieren, na klar, Körperpflegeprodukte für Männer. Da so ein Tag eventuell Verkäufe ankurbelt, ist ein Ziel erkennbar. Trotzdem ist dieser Tag eine gute Gelegenheit, um mal in den Badezimmern der Republik zu checken, wie es mit der Reinlichkeit so aussieht. Dabei werden wir berücksichtigen, dass nicht alles immer auch der Empfehlung der Mediziner*innen und Dermatolog*innen folgt. Es kann nämlich auch zu viel des Guten sein.
Im Folgenden gehen wir mal die Disziplinen durch, die bei der morgendlichen Wäsche auf uns warten. Ein paar Infos, Statistiken und Grafiken kommen von dem Onlineshop Galaxus, die Anfang 2024 eine Meldung zu dem Thema veröffentlicht haben.
Die Deutschen unter der Brause
Für viele Menschen gelingt der Start in den Tag nur mit einer Dusche und einem Kaffee. Daher verwundert das Ergebnis, welches in einer Studie von Hansgrohe vor gut einem Jahr veröffentlicht wurde:
Demnach ist der Großteil der 3.442 Teilnehmer*innen von der repräsentativen Umfrage zusammen mit YouGov bereit, das tägliche Duschen auszusetzen, um Energie zu sparen. Dass die meisten Deutschen aber abends duschen, ist überraschend. Aber klar, morgens muss es manchmal auf Kosten der Körperpflege schnell gehen. Und abends steht für viele Menschen auch noch ein Workout auf dem Programm. Danach ist der Sprung unter die Brause auf jeden Fall zu empfehlen. Gucken wir uns mal die Ergebnisse im Ländervergleich an.
Laut Studie von Galxus stehen 43 % der Deutschen täglich unter der Dusche, immer noch 41 % nutzen die Brause für die Körperpflege mehrmals pro Woche. Und tatsächlich liegt diese Gruppe damit in dem Bereich, den Dermatolog*innen empfehlen. Die tägliche Dusche ist gar nicht so gut für die Haut, weil sie den natürlichen Schutzmantel der Haut entfernt. So trocknet die Haut aus und sie wird anfälliger für schädliche Mikroorganismen. Empfohlen wird daher die morgendliche Reinigung des Intimbereichs, der Achseln und des Gesichts, zum Beispiel mit einem Waschlappen. Wer sich das nicht vorstellen kann, der sollte bestenfalls nicht über 39 Grad duschen und am besten ein Duschgel oder Shampoo für besonders empfindliche Haut verwenden. Immerhin 9 % der Deutschen reicht die Dusche einmal pro Woche.
In Sachen Haare hat sich in ganz Europa die Frequenz von zwei bis drei Sessions pro Woche eingependelt. Sicherlich verfälschen Glatzenträger hier die Statistik, aber kürzlich haben wir ja schon gezeigt, dass auch eine Glatze besonders gepflegt werden sollte. Ähnlich wie beim Duschen zählt auch beim Haare waschen: So oft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Denn die Kopfhaut sorgt für eine Produktion natürlicher Öle zum Schutz der Haare und der Haut. Beim Duschen und Waschen der Haare werden diese Öle weggewaschen. Das kann das Haar trocken und brüchig machen und die Kopfhaut austrocknen.
Körperpflege bis an die Zähne
Zur Körperpflege gehört für uns auch das Zähne putzen. Wahrscheinlich kennt ihr das von euren Zahnarztbesuchen, wenn der Doc mal wieder gebohrt hat und euch zum wiederholten Mal erzählt, dass ihr Zahnseide oder Zwischenraumbürsten benutzen sollt. Dann nehmt ihr euch ganz fest vor, mehrmals pro Woche nach der Bürste den Beißerchen noch weitere Pflege zukommen zu lassen und auf jeden Fall auch das Fluorid-Gel aufzutragen. Und nach wenigen Tagen seid ihr wieder im Trott und schwingt lediglich die Bürste. Laut Umfrage von Galaxus bürsten von den Deutschen immerhin fast 82 % mindestens zweimal pro Tag. Damit liegt Deutschland in Sachen Zahngesundheit zusammen mit der Schweiz vorne.
Etwas überraschend ist die Wahl der Bürste, denn mit 43 % benutzen tatsächlich die meisten Deutschen eine elektrische Zahnbürste, 38 % favorisieren die Handzahnbürste und 19 % haben beides im Regal. Der Trend zum elektrischen Reinigen der Kauleiste kommt nicht von ungefähr, denn mit den modernen Geräten und deren Rotation gelingt das Zähne putzen auf jeden Fall besser und gründlicher als per Hand. Denkt auch, wenn ihr keine Probleme mit den Zähnen habt, an regelmäßige Zahnarztbesuche und professionelle Zahnreinigung zur Prophylaxe.
Nach dem Toilettenbesuch Hände waschen nicht vergessen
Gerade nach der langen Corona-Pandemie sollte davon ausgegangen werden, dass alle Menschen die Bedeutung der Körperpflege und insbesondere des gründlichen Händewaschens verstanden haben. Nicht nur, aber gerade auch nach dem Besuch der Toilette. Eine Studie der SRH Hochschule Heidelberg bringt allerdings andere Ergebnisse hervor. Und gerade die Herren der Schöpfung haben offensichtlich noch Optimierungspotenzial. Über beide Geschlechter hinweg verzichten 10 % auf die Reinigung der Hände nach dem WC. Damit ist der Anteil der der Anteil der „Händewaschverweigerer“ in fünf Jahren sogar um 3 % gestiegen. Korrekt Hände waschen tun nur 6 % der Männer und 15 % der Frauen.
Anleitung zum Hände waschen
Falls ihr vergessen habt, wie ihr die optimale Körperpflege für Hände aussieht, haben wir hier die wichtigsten Punkte nochmal zusammengetragen:
- Macht eure Hände unter fließendem Wasser und bei einer beliebigen Wassertemperatur nass
- Benutzt danach einige ausreichende Menge einer bestenfalls pH-neutralen Seife
- Verteilt Sie die Seite gründlich und reinigt Handinnenflächen und Handrücken. Packt die Hände zusammen, um auch die Fingerzwischenräume zu erwischen
- Nehmt euch ausreichend Zeit für die gründliche Reinigung der Hände
- Spült die Seife am Ende unter fließendem Wasser ab
- Trocknet die Hände danach gründlich ab, sie sollten nicht mehr feucht sein
- Denkt dran, auch das Handtuch oft zu wechseln
Beherzigt unsere Tipps zum Tag der Körperpflege. Und übrigens: Vor einiger Zeit haben wir in einem Beitrag über die Frequenz geschrieben, in der Männer ihre Unterhose wechseln. Da könnt ihr direkt weiterlesen.
Titelbild © We-Vibe Toys (Unsplash)