Etwa seit Weihnachten haben Friseure geschlossen. Und das wurde ein vieldiskutiertes Thema im Lockdown. Ist eine Frisur systemrelevant oder ein zu „nice to have“, auf das die Menschen während der Pandemie verzichten müssen? Als Träger einer Glatze konnte ich der hitzigen Debatte von der Tribüne aus zusehen, denn ich schneide meine Haare schon seit langer Zeit jede Woche selbst. Wer aber auf den Profi angewiesen ist und nun aber kaum noch etwas sehen kann, der muss seine Haare selber schneiden. Wir haben ein paar Tipps, wie das gelingt.
keep it simple
Sitz ihr normalerweise über eine Stunde beim Friseur und bekommt einen aufwendigen Haarschnitt verpasst? Dann verabschiedet euch von der Idee, diesen erfolgreich selbst nachzuschneiden. Wenn ihr die Haare selbst schneiden wollt, dann sollte auf Level 1 das Kürzen der Spitzen euer Ziel sein. Bis zu zwei Zentimeter pro Durchgang könnt ihr euch zutrauen. Und wenn es danebengeht, dann wachsen die Haare zum Glück schnell nach. Locken schneidet ihr am besten trocken, glatte Haare nass.
Wenn Du einen Kurzhaarschnitt hast und nur den Nacken und die Seiten kürzen möchtest, dann macht eine Haarschneidemaschine für dich viel Sinn. Mit der kannst du auch gleich den Bart bearbeiten. So oder so solltest du für den ersten Schnitt etwas Zeit einplanen und nicht in Hektik verfallen.
Equipment
Fang bitte nicht an, deine Haarpracht mit einer Nagel- oder Haushaltsschere zu bearbeiten. Das geht schief. Für ein gutes Ergebnis benötigst du eine Friseurschere. Die gehört ja eigentlich eh in ein gutsortiertes Badezimmer. Und wie erwähnt kommen die meisten Männer auch mit der Haarschneidemaschine zum gewünschten Ergebnis. Geräte gibt es in allen Preisklassen. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Wichtig ist auch die Angabe, für welche Millimeter-Längen entsprechende Aufsätze dabei sind. Plant etwa 50 Euro für eine gute Maschine ein.
Wenn du nicht einen Kurzhaarschnitt rasierst, lege dir noch Kamm und Schere bereit. Und zwei Spiegel sind hilfreich, damit du im Rückspiegel gleich das Ergebnis sehen kannst. Die Perspektive ist zuerst gewöhnungsbedürftig. Aber das schaffst du…
Schritte beim Haare selber schneiden
Friseure arbeiten sich meist von einer Seite um den Kopf herum. Das kannst du auch so machen. Das ist das Haupthaar quasi das Finale. Du kannst aber auch mit beiden Seiten starten. Prüfe mit dem Kamm erstmal die Länge der Haare an der Seite und arbeite dich mit der Maschine und dem größten Aufsatz vorsichtig heran. Dann kannst du schrittweise die Aufsätze bis zur gewünschten Länge wechseln. Wenn Du ohne Maschine arbeitest, ziehst du den Kamm nach außen, bis etwa ein Zentimeter übrig ist und schneidest ab. Das Gefühl wird auf beiden Seiten unterschiedlich sein. Fang also mit der Schokoladenseite an, die sich in der Bearbeitung leichter anfühlt.
Der Nacken ist tricky, auch mit den zwei Spiegeln. Hier dürft ihr nicht zu hoch ansetzen, insbesondere mit der Maschine. Übt die Bewegung und die Sicht mit dem Spiegel erstmal, ohne das Gerät anzuschalten. Ansonsten bittet den Partner um eine helfende Hand. Wenn ihr einen Übergang schneiden wollt, dann ist das allerdings schon Level 2. Dazu müsst ihr die Haarschneidemaschine immer weiter heben, während ihr am Hinterkopf von unten nach oben schneidet.
Wenn die Seiten und der Nacken gekürzt sind, gehst du das Deckhaar an. Auch hier solltest du dir einen Überblick über die gewünschte Länge verschaffen und dann einfach mit Kamm und Schere oder der Maschine starten. Ziel für Anfänger ist es ja einfach nur, die Haare um ein paar Zentimeter zu kürzen, Koteletten zu stutzen und den Nacken auszurasieren. Mit etwas Übung klappt das.
Styling
Wenn alles gekürzt ist, dann könnt ihr mit Gel oder Haarwachs noch etwas nacharbeiten. Wenn ihr das ansonsten auch tut.
Und sobald der Lockdown durch ist, lasst ihr euch vom Friseur eures Vertrauens einen professionellen Haarschnitt verpassen. Bei Schwarzkopf könnt ihr nachlesen, was bei Typen an Frisuren gerade angesagt ist.
Linktipps
Titelbild © Volodymyr TVERDOKHLIB (Shutterstock)