Ich habe keine bewegte Camping-Historie hinter mir. Ich habe als Teenager keine Interrail-Tour durch Europa gemacht und ich habe nicht auf Festivals in durchnässten Iglo-Zelten übernachtet. Und Campingplätze kannte ich nur aus Fernsehreportagen. Aber nun, mit 48 Jahren, war ich mit der Familie im Camper unterwegs. Und stelle fest: das Abenteuer beginnt mit der Abreise und um schöne Ecken zu finden, muss man gar nicht weit fahren. Daher werden sicherlich noch viele Touren folgen. Hier mein Reisebericht.
Unsere Route
Berufsbedingt konnten wir in diesen Sommerferien nur 5 Tage wegfahren. Und der Mittelpunkt der Tour war ein Familienfest bei den Schwiegereltern am Ratzeburger See, zu dem jeder sein Bett mitbringen sollte, um die Distanz einzuhalten. Wir haben dann noch zwei Nächte am Schweriner See und zwei Nächte auf dem Darß drumherum gebaut. Von Hamburg also gar keine große Strecke. Da unser Camper aber etwas schwachbrüstig motorisiert war, haben wir die Autobahn gemieden und sind somit ganz entspannt über Landstraßen gecruist. Mit einem Kaffee im Getränkehalter, guter Musik aus den Boxen und einem mächtigen Boliden setzt das Urlaubsfeeling tatsächlich nach wenigen Kilometern ein. Und Camping verbindet, Wohnmobilfahrer grüßen sich unterwegs.
Unser Vermieter
Wir haben auf der Online-Plattform von PaulCamper nach einem für uns passenden Wohnmobil gesucht. Dort gibt es etliche Angebote von Privatpersonen und es lassen sich viele Filter setzen. Wir haben auf den Preis geachtet und wollten mindestens drei Schlafplätze, Küche und Dusche/Klo – und einen Fahrradträger. Gefunden haben wir einen alten Hymer von Jonas gar nicht weit weg von uns. Wir waren sofort verknallt in das gute Stück. Bei der Übergabe stellten wir dann fest, dass es doch einiges zu beachten gibt: Frischwasser bei Ankunft auffüllen, Abwasser leeren, Strom anschließen, Gasbrenner für den Kühlschrank, mit Wasserwaage parken, Toilette an der Dump-Station leeren… Das folgt alles einer gewissen Logik, die man aber erstmal begreifen muss. Hat aber super geklappt.
Camping an und für sich
Mein Bild des typischen Campers war ein in die Jahre gekommenes Pärchen, was das üppige Vorzelt erstmal mit einem Gartenzwerg ausstattet, Dosenbier auf dem Gartentisch stehen hat und jeden Tag Holzfällersteak grillt. Das war ein Vorurteil. Klar gibt es immer noch Kandidaten, die Dir beim Suchen nach einem geeigneten Stellplatz das Gefühl vermitteln, Du würdest mitten durch ihren Vorgarten pflügen. Es gibt aber auch zahlreiche junge Familien, die Fahrräder dabeihaben, Surfkurse machen, auf einen kurzen Schnack beim Vorbeilaufen stehenbleiben und sehr hilfsbereit sind, wenn man etwas braucht. Wir legen nicht besonders viel Wert drauf, andere Menschen kennenzulernen, wenn wir im Familienurlaub sind. Und auch das klappt super mit dem eigenen Camper. Wir waren mit unserem Hymer meist die zumindest vom Baujahr des Autos deutlich Ältesten. Trotzdem war so ein Modell, was sicherlich etwas Improvisationstalent erfordert, für uns genau das Richtige.
Was macht man den ganzen Tag?
Oft bietet ein Campingplatz schon einige Möglichkeiten. Am Schweriner See haben wir uns am Hangar 19 eingemietet, einem parzellierten Wohnmobilstellplatz auf einer großen Wiese direkt am See. Daher sind wir jeden Morgen erstmal direkt in den See gesprungen. Danach gab es Frühstück und die gemeinsame Planung für den Tag. Wir waren mit den Rädern am Schweriner Schloss. Außerdem bin ich eine entspannte Runde am See gelaufen. Das ist wirklich eine tolle Stadt mit viel Wasser und Grün und einem beeindruckenden Schloss.
Auf dem Darß standen wir auf dem Platz Regenbogen Born mit freier Platzwahl unter Bäumen mit eigenem Strand. Dort war neben einer Bar auch eine Surfschule. Auch in Fischland waren wir viel mit Rädern unterwegs und sind quer über die Insel geradelt. Zum Glück hat uns das Wetter super mitgespielt. Ich wüsste noch nicht genau, wie so ein Urlaub verläuft, wenn man die ganze Zeit bei 13 Grad und Nieselregen in dem Wohnmobil sitzen muss.
Kosten für Camping
Bei der Anmietung eines Wohnmobils sind nach oben kaum Grenzen gesetzt. Es gibt einige Vermieter im Internet, die eigene Fahrzeuge anbieten. Oder man mietet von Privatleuten, so wie wir. Unser Hymer hat gut 100 EUR pro Tag gekostet. Dafür ist der Camper dann auch versichert. Spritgeld kommt noch dazu. Wir haben einen Tank verfahren, der Verbrauch lag bei gut 10 Litern. Und dann kommen noch die Stellplätze dazu. Es gibt günstige Angebote unter 10 Euro pro Nacht. Aber mit der Lage oder Ausstattung eines Campingplatzes steigt auch der Preis. Wir haben 75 Euro für zwei Nächte am Schweriner See und 105 Euro für zwei Nächte auf dem Darß bezahlt. Dazu kommt dann noch die Verpflegung. Wichtig zu wissen ist dabei, dass beim Camping oft wegen der Brandgefahr nur mit Gas oder Elektro gegrillt werden darf. Wir hatten leider nur Kohle dabei und konnten den Grill daher gar nicht nutzen…
Fazit
Camping ist für Kinder ein riesiges Abenteuer. Und für die Eltern auch. Viel Platz gibt es nicht. Und um abends das Bett zu bauen, muss einmal der ganze Krempel umsortiert werden. Aber da gewöhnt man sich schnell dran. Mit guter Vorbereitung der Tour gibt es wirklich wunderschöne Plätze zu entdecken. Die Bewertungen im Internet geben einen ersten Eindruck. Grundsätzlich macht es viel Sinn, Fahrräder mitzunehmen, um vor Ort mobil zu sein. Und auch wenn es nicht unbedingt ein Schnäppchen-Urlaub ist, werden wir auch in Zukunft wieder auf Tour gehen. Gerade wenn auch das Reisen wieder ohne Einschränkungen möglich ist. Aus Deutschland lassen sich in alle vier Himmelsrichtungen tolle Touren machen.
Hallo Kai, hier ist dein zukünftiger lieblings Vermieter bei dem du Fluchti, das Wohnmobil über paulcamper gebucht hast sehr interessante Seiten freue mich auf dein kennenlernen bis dahin sonnigen Gruß aus Stade