HomeLEBENFinanzenStudie: Generation 50plus sollte Verträge häufiger wechseln

Studie: Generation 50plus sollte Verträge häufiger wechseln

Hand aufs Herz: wisst ihr, wie eure Verträge genau aussehen, die ihr monatlich oder jährlich zahlt? Bestimmt bekommt ihr die Handykosten oder eure Streamingdienste noch eingeordnet. Wie sieht es aber mit Strom aus? Oder eurer Hausratversicherung? Täglich prasseln Werbebotschaften auf euch ein, unbedingt mal Verträge und Tarife zu vergleichen. Aber laut einer Studie haben mehr als 80 Prozent der Generation 50plus noch nie Verträge vergleichen oder sogar den Vertrag gewechselt.

Es geht aber gar nicht nur um Strom. So ist auch jeder Dritte Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter der Ü50-Generation älter als 5 Jahre. Und mehr als ein Drittel aller Autofahrer über 50 hält seiner Kfz-Versicherung die Treue und kümmert sich nicht um vergleichbare Angebote. Dabei bringt ein Wechsel neben einer Ersparnis oft noch weitere Vorteile.

Bevor Verträge gewechselt werden, sollte man sich einen Überblick über Leistungen und Preise verschaffen
© Kelly Sikkema (Unsplash)

Neukunden im Fokus der Unternehmen

Die Versicherungen und Unternehmen sind stets auf Neukunden aus und halten für sie attraktive Konditionen und Boni bereit. Ich habe es bei meinem Mobilfunk-Vertrag schon erlebt, als Bestandskunde deutlich mehr zu zahlen, als mir als Neukunde angeboten wurde. Manchmal gibt es für Bestandskunden zum gleichen Preis auch deutlich weniger Leistung. Und ein Wechsel von Angeboten ist häufig schon mit wenigen Klicks möglich. Der Geldratgeber Finanztip spricht daher den dringenden Rat aus, alle Strom-, Mobil- oder Versicherungsverträge auf den Prüfstand zu stellen und bei attraktiven Angeboten des Wettbewerbs auch zu wechseln. Laut einer aktuellen Finanztip-Studie sind gerade die über 50-jährigen Verbraucher recht wechselfaul. Dabei lassen sich bei einem Standardkunden schnell bis zu 460 Euro im Jahr sparen.

„Wer schon immer Strom bei einem Anbieter bezieht, hängt in der teuren Grundversorgung“

Hermann-Josef Tenhagen (Chefredakteur Finanztip)

Die repräsentative Studie hat zum Beispiel ergeben, dass jeder Dritte über 50 noch nie den Stromanbieter gewechselt hat. Dabei ist das Potenzial groß, durch einen Wechsel in einen anderen Tarif ordentlich zu sparen. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.000 KWh pro Jahr wären schnell 150 Euro pro Jahr eingespart. Aber auch die Kunden, die alle paar Jahre den Markt scannen, sollten weiter dranbleiben, Kosten hinterfragen und Tarife vergleichen. Ansonsten freuen sich die Anbieter über die stetig zahlen Altkunden und konzentrieren sich mit Kampfpreisen und Rabatten auf das Anlocken der Neukunden.

Alte Verträge sind oft teuer

Eine größere Position dürften die Handykosten bei denen sein, die kein Firmentelefon gestellt bekommen. Dabei fallen seit Jahren die Preise im Mobilfunkbereich. Folge sind günstige Angebote für Neukunden. Bei Bestandskunden werden Verträge aber nicht nachgebessert und nach unten korrigiert. Je älter also ein Tarif ist, desto teurer ist er im Vergleich mit anderen Angeboten.

„Vor allem die Generation 50plus telefoniert besonders häufig zu hohen Kosten, denn jeder dritte Handyvertrag von ihnen ist älter als fünf Jahre.“

Hermann-Josef Tenhagen (Chefredakteur Finanztip)

Gerade im verbreiteten D-Netz besteht durch einen Wechsel massives Einsparpotenzial, wie Finanztip in einer Beispielrechnung beweist. Sind Verträge älter als zehn Jahre, zahlen die Handybesitzer durchschnittlich 264 Euro im Jahr zuviel. Sind Verträge fünf Jahre alt, dann liegen die Mehrkosten bei 192 Euro pro Jahr. Daher raten die Experten, die Handyverträge alle zwei Jahre zu überprüfen. Manchmal reicht es schon, zum Zeitpunkt einer möglichen Vertragsverlängerung mit Kündigung zu drohen, um verbesserte Konditionen zu erhalten. Denn natürlich wollen die Anbieter eine Kündigung vermeiden und haben noch viel Spielraum bei der Preisgestaltung.

Online lassen sich Verträge schnell und einfach vergleichen und wechseln
© Kelly Sikkema (Unsplash)

Ein Kfz-Tarifvergleich lohnt sich

Viele ältere Leute sehen ihre Kfz-Versicherung als langfristige Beziehung an. Dabei lohnt es gerade hier, genau hinzuschauen. Fest steht, dass die Autoversicherung mit zunehmendem Alter teurer wird. Trotzdem gucken 40 Prozent der 50plus-Generation nicht genauer hin, weil sie grundsätzlich zufrieden mit der Versicherung sind. Doch dafür zahlen sie oft einen teuren Preis. Einsparpotenzial ergibt sich recht schnell durch einen Wechsel zu anderen Anbietern mit vergleichbaren Angeboten.

Fazit

Versicherte über 50 Jahren sollten jedes Jahr ihre Tarife vergleichen. Dazu lohnt es sich, zuerst einmal eine Aufstellung aller Verträge und Kosten zu machen. Um überhaupt zu verstehen, welche Preise aktuell gezahlt werden und wo sich ein Wechsel lohnt. Wenn die eigene Versicherung mit attraktiven Preisen mitzieht, ist die Treue begründet. In anderen Fällen können Verträge schnell und oft bereits mit wenigen Klicks gewechselt werden. Das geht mit Tarifrechnern im Netz ganz einfach und dauert weniger als eine Stunde. Wenn ihr alle Infos bereithaltet. Die Transparenz der eigenen Liquidität ist auf jeden Fall ratsam.

Titelbild © Roman Samborskyi (Shutterstock)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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