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Top 15 Mixtape von Sascha „Hoschi“ Morano

Heute gibt es ein großartiges Mixtape von einer Internetbekanntschaft, denn Sascha Morano aka „Hoschi“ (Jahrgang 1970) fliegt seit dem Start von NOT TOO OLD fast täglich durch meine Instagram-Timeline. Dabei präsentiert er vor allem seine täglich wechselnden Vans, stylishe Caps und seinen „Blick of the Day“. Und irgendwas mit Fahrrädern. Er sieht nach derbem Musikgeschmack aus, daher habe ich einfach mal um sein Top 15 Mixtape gebeten. Und da ließ er sich nicht lange bitten. Erstmal aber ein paar kurze Infos.

Sein Lebenslauf ist ähnlich bunt und launisch wie sein Style und sein Musikgeschmack. Als gelernter Elektroinstallateur ist er direkt nach der Ausbildung schon in eine andere Richtung abgebogen und hat stattdessen viel lieber auf dem Kiez gearbeitet. Vom Nachtleben ging es für acht Jahr in die Uniform als Feldjäger bei der Bundeswehr, davon 4 Jahre im NATO Hauptquartier in Belgien.

Etwas kreativer wurde es im Anschluss durch eine Ausbildung zum Multimedia Producer und Projekte als kreative Mutterzelle bei Starsdirekt. Über eine Station in der IT heuerte Hoschi als Key Account für Outsourcing an und arbeitet sich hoch bis zum Berater für Datenschutzangelegenheiten und Outsourcing in einem globalen Harmonisierungsprojekt, bevor er als Marketingleiter in die Finanzwelt eintauchte. Aber all das wurde ihm irgendwann zu öde.

Sascha Hoschi Morano aka @hoschinsky auf Instagram
Sascha „Hoschi“ Morano aka @hoschinsky auf Instagram

Heute hilft er seinem Kumpel Ramin vom Cap Store Justfitteds beim Onlinegeschäft. Nebenbei designed er selbst auch Caps für seine Lieblingsbrand. Und in der übrigen Zeit beschäftigt sich der Zweifachpapa mit Outfits, Fahrrädern und seinem Offroader. 

Soweit das Intro zu Hoschi, hier sind seine liebsten Songs.

Top 15 Songs von Sascha „Hoschi“ Morano

1. I was made for loving you // Kiss

1979 ich war 9 und hatte in irgendeiner Arbeit ne 1 abgeliefert, was meinen Vater dazu animiert hat, mir einen Wunsch zu erfüllen. Meine Familie war nicht besonders musikalisch und alles an was ich mich erinnern kann, war die ZDF Hitparade mit Dieter Thomas Heck und Sängern und Sängerinnen wie Bata Ilic, Michael Holm, Rex Gildo und Mary Roos. 

Ich glaube, mein Schulkumpel Ole kam irgendwann mal mit KISS daher und ich war sofort Feuer und Flamme. Das war ganz anders als alles, was ich vorher gehört habe. Daher gab’s von Papa die Platte.

2. White Lines // Grandmaster Flash & the furious Five

1984 habe mir wahllos alles reingehauen, was in der Norddeutschen Top Fofftein mit Willem Dinklage am Samstagvormittag so zu hören war. Immer mit dem Kassettenrekorder bewaffnet, um Titel mitzuschneiden. Rockwell, Van Halen, Queen, Huey Lewis and the News, you name it. Ich habe angefangen, an meinem BMX Rad zu schrauben und bin dann irgendwann über Grandmaster Flash gestolpert, der mir den Weg zum Hip Hop eröffnet hat. Von da an habe ich mich gefühlt, als wäre ich schizophren. Auf der einen Seite fand ich Rock super und irgendwie war aber auch Hip Hop und der ganze Kram drumherum ziemlich cool. Breakdance, Graffiti und so. Passte irgendwie nicht zusammen. 

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3. Fight for your right // Beastie Boys

Ich habe meine ganze Schulzeit über alles immer vollgemalt, anstatt mich am Unterricht zu beteiligen und war fasziniert vom Graffiti, was mich im Hip Hop hielt, weil es einfach zusammengehörte. Als ich 1986 Fight for your right hörte und dann noch die Typen dazu sah, war ich instant angefixt, weil ich es geil fand, wie die Jungs Hip Hop und harte Riffs zusammengebracht haben. Für mich quasi die Entdeckung des Crossover.

Auch all die anderen DEF Jam Stars wie LL Cool J, Run DMC fand ich toll, aber die Beastie Boys waren eine Offenbarung. Das erste Konzert meines Lebens war das DEF JAM Tour Konzert von LL Cool J mit Public Enemy & Eric B. & Rakim 1987 in der Großen Freiheit in Hamburg. 

4. Here I go again // Whitesnake

Neben meiner Ausbildung zum Elektroinstallateur habe ich 1989/90 im legendären Top Ten auf der Reeperbahn gearbeitet, um mir zu meinem mageren Lehrlingsgehalt etwas dazu zu verdienen. Jeden Freitag und Samstag habe ich entweder von 22 bis 8 oder 24 bis 11 gearbeitet und habe mit meinen beiden Lieblingsbardamen, deren Namen ich vergessen habe und die aussahen, als wären sie einem Glamrock Video entstiegen, immer wieder zu Whitesnake abgerockt. Das TOP TEN war ein hartes Pflaster und Ort einer ziemlich fiesen Auseinandersetzung in der Nacht zum Ostersonntag 1990, deren Narben ich noch immer mit mir trage. 

5. Give it away // The Red Hot Chili Peppers

In der Silvesternacht 91/92 habe ich eine wahnsinnig interessante Frau kennengelernt, die wesentlich älter war und mich zurückblickend mit meinen 21 Lenzen wohl eher als Spielzeug gesehen hat. Diese Frau hat mir zu meinem 22. Geburtstag einen Gürtel von Piratestyle und – was noch viel wichtiger war – Tickets für das Red Hot Chili Peppers Konzert im Docks geschenkt, bei dem wir dann zusammen waren. Ich fand die Chili Peppers wirklich gut. Leider waren sie bei dem Konzert abgrundtief schlecht, allerdings hat mich die Vorband so mega geflashed, dass ich quasi sofort losgerannt bin, um mir das Album zu kaufen. 

6. Tearing // Rollins Band

Wer zur Hölle war der bullige Typ, der nur in schwarzen Shorts als Vorband der Red Hot Chili Peppers 1992 im Docks auf die Bühne kam und mit unglaublicher Kraft und ungeheurer Wut seine Songs ins Mikrofon brüllte? Die Energie und Bühnenpräsenz von Henry Rollins hat mich mit offenem Mund und Erstaunen im Docks stehen lassen. Diese Musik war so roh und so wütend, wie ich mich oft gefühlt habe und hat mich Sekunden nach dem ersten Ton in ihren Bann geschlagen.

Ich habe keinen Musiker in den folgenden Jahren so oft live gesehen, wie Henry Rollins. Tatsächlich habe ich mir sogar die Sonne, die er auf dem Rücken trägt, auf die Schulter tätowieren lassen. The End of silence ist bis heute mein Lieblingsalbum. 

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7. Low self opinion // Rollins Band

Henry Rollins at its best. Der Mann sprach mir aus der Seele und hat mich nachhaltig beeindruckt. Ich habe Hamburg Ende 92 verlassen, weil mich die Bundeswehr nach Thüringen geschickt hat und habe in den folgenden Jahren in ganz Deutschland Konzerte von der Rollins Band besucht. 

8. Caffeine // Faith no more

Die 90er Jahre waren für mich eine Zeit der Wandlungen. Während meiner 8-jährigen Laufbahn als Feldjäger Unteroffizier habe ich mich von einem wütenden kleinen Jungen ohne Selbstvertrauen zu einem selbstbewussten Mann entwickelt, der neben ausreichend Sport auch jede Menge Festivals, Konzerte und Parties mitgenommen hat.

Mit meinen neuen Freunden in Thüringen habe ich die krassesten Parties gefeiert und wir hatten einen kleinen Koffer voller Tapes, die immer dabei waren. SMH stand auf dem Koffer für schnelle musikalische Hilfe. Wir waren so herrlich anarchisch und haben die ganze Palette an 90er Crossover, Punk, Hardcore und Heavy Metal mitgenommen. Caffeine war immer am Start 😄

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9. No Fronts // Dog eat Dog

1994 waren wir mal wieder zu einem Konzert ins Conne Island in Leipzig aufgebrochen, um dort Downset, Dog eat Dog und Biohazard du sehen und wie es der Zufall wollte, stand ich just in dem Augenblick, als No Fronts losging, auf der Bühne und habe quasi den kompletten Song mit ins Mikro gebrüllt, um danach dann doch kein Stagediving zu machen.

Nachdem die drei Bands fertig waren, haben wir noch mit den Musikern gefeiert und Tischkicker gespielt. Der Schlagzeuger hat mich im gleichen Jahr auf dem Dynamo Open Air in Eindhoven wiedererkannt und mit den Worten „hey aren’t you the guy from Leipzig who sang with us?“ angesprochen, was ich ziemlich cool fand. Ich habe damals kurz über eine Karriere als Shouter nachgedacht 😄

10. Tumble // Yuppicide

Meine Neunziger waren geprägt von Postpunk, New York Hardcore und eine der besten Band aus diesem Genre ist für mich Yuppicide. Das Album Shinebox startet mit einem Soundclip aus dem Film Goodfellas, in dem Billy Batts zu Tommy sagt „now go home and get your fucking Shinebox“. Also vereint sich hier die meiner Meinung nach beste Hardcore Band mit meinem all time favorite Film. Hardcore ist immer noch die beste Musik zum Workout, weil jeder Song quasi ein Tritt in den Arsch ist. Mittlerweile kann ich das nur noch hin und wieder ab, weil ich diese Energie zu anstrengend finde. 

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11. Judgement Night // Onyx:Biohazard

Während meiner Zeit im NATO Hauptquartier in Mons, Belgien, hat mir irgendwann mal ein US Kollege den Soundtrack des Films Judgement Night in die Hand gedrückt, weil er meinte, das wäre genau mein Ding: Hardcore und Rap in einem Song. Und wie er recht hatte! Für mich einer der besten Soundtracks ever und insbesondere Biohazard und Onyx ist ne echte Perle. Zu dumm nur, dass der Film dazu ne absolute Katastrophe ist. 

12. My Protector // Bullet Lavolta

Ich habe irgendwann mal auf einem Flohmarkt ne Menge CDs gekauft und die Bullet Lavolta quasi for free dazu bekommen. Ich kannte die nicht und habe die ewig herumliegen gehabt, bevor ich sie das erste Mal im Auto eingeworfen habe. Ich weiß gar nicht so richtig, was das eigentlich für ein Genre ist (Crossover?), aber der Anfang von „my protector“ hat mich nachhaltig beeindruckt. Ich habe damals versucht, Infos über die Band zu sammeln, konnte aber nichts finden. Dank des Internets weiß ich jetzt, dass die Band sich scheinbar schon 1992 aufgelöst hat. Also knapp 10 Jahre, bevor ich das Album in die Finger bekommen habe. 

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13. Bohemian Rhapsody // Queen

Es ist keine richtige Autofahrt, wenn man nicht aus vollem Hals die Bohemian Rhapsody mitgröhlt. Queen war irgendwie immer präsent, aber in den 80ern zu poppig für meinen Geschmack. Ich habe erst im fortgeschrittenen Alter erkannt, wie grandios diese Band und wie unglaublich gut Freddy Mercury war. Inzwischen bereue ich, dass ich die Gelegenheit verpasst habe, diese Ausnahmeband live zu sehen. Zu dumm. 

14. El Cattivo // Die Ärzte

Die Ärzte sind eine Band, die mich seit meiner Jugend begleitet. Mal mehr, mal weniger. Als ich zum Wochenendvater wurde, habe ich mit meinen beiden damals noch kleinen Söhnen immer Parties bei mir gefeiert und habe vermeintlich harmlose Musik gespielt, auf die die beiden immer voll abgegangen sind. Deichkind (damals noch guter Deutscher Hip Hop und nicht dieses merkwürdige elektronische Zeugs), die Ärzte, Absolute Beginner, Cro und so Zeug.

Eines Tages rief mich meine Exfrau empört an und beklagte sich darüber, was ich den Kindern für Scheißmusik Vorspielen würde. Die Kindergärtnerin hatte sie angerufen und gesagt, der kleine hätte irgendein Lied gesungen, in dem ein Kind umgebracht wurde. Das war dann wohl El Cattivo von den Ärzten. Ich habe ihr dann versprochen, das nicht mehr zu tun. 

15. Going Inside // John Frusciante

Die Red Hot Chili Peppers begleiten mich jetzt schon seit Anfang der Neunziger und auch wenn ich mit Sicherheit kein Konzertticket mehr kaufen werde, weil man nie sicher sein kann, ob sie abliefern oder nicht, werden Sie immer ein Teil meiner Musikbibliothek sein. Ich habe mich irgendwann mal intensiver mit John Frusciante auseinandergesetzt und herausgefunden, dass er so einige Soloalben herausgebracht hat, die ziemlich experimentell daherkommen. Vielleicht ist es gerade das, was mich an diesen Scheiben so fasziniert. Dieser Mann ist einfach ein unglaublicher Musiker. Ziemlich düster, das gefällt mir und passt zu meiner zunehmenden Winterdepression.

Wow, ein derber und lässiger Mix. Vielen lieben Dank!
Hier ist die Playlist von Sascha „Hoschi“ Morano. Und hier findet ihr weitere Mixtapes.

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Linktipps zu Sascha „Hoschi“ Morano

Sascha „Hoschi“ Morano auf Instagram@hoschinsky
Shop für Caps Just Fitteds

Titelfoto © Oliver Breitwieser / BREITWIESER PHTGRPHY

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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