Blutspenden hilft und bedeutet für den Spender nur einen kleinen Pieks und einen geringen Aufwand. Laut DRK werden in Deutschland täglich etwa 15.000 Blutspenden benötigt, um Patienten in Not zu helfen. Weltweit sind es 112 Millionen pro Jahr. Besonders in Zeiten von Engpässen, wie während der Sommermonate oder rund um Feiertage, ist der Bedarf an Blutkonserven besonders hoch. Und wo kommen die Spenden her? Von Mensche wie Du und ich, die helfen wollen und so gleich auch noch einen eigenen Gesundheits-Check bekommen. Wir haben alle Infos, FAQ und Anlaufstellen zum Blutspenden zusammengetragen.
Eins gleich vorab: es gibt einige Voraussetzungen für Menschen, die gern Blut spenden möchten. Das Alter gehört aber nicht dazu, Erstspender sollten nur nicht über 60 Jahre alt sein. Menschen haben etwa 4,5 bis 6,5 Liter Blut im Körper, bei Männern gut 70 ml pro Kilogramm Körpergewicht, also etwa 7 Prozent. Davon kann man durchaus alle paar Wochen mal einen halben Liter abgeben, denn der Körper füllt die Blutmenge wieder auf. Männer dürfen alle 8 Wochen Blut spenden. Und ein spannender Nebeneffekt: Ihr erfahrt spätestens beim Blutspenden eure eigene Blutgruppe. Dieses Wissen kann euch helfen, falls ihr selbst mal kurzfristig Blut benötigt.
Warum wird Blut gebraucht?
Blutspenden sind lebenswichtig und unersetzlich, der Bedarf entsteht durch zahlreiche medizinische Notwendigkeiten, die ohne die Verfügbarkeit von Blutprodukten nicht abgedeckt werden könnten. Und noch ist die Forschung nicht so weit, ein künstliches Ersatzprodukt zu erzeugen.
Statistiken und Fakten zum Blutbedarf
Jede Minute wird in Deutschland eine Blutspende gebraucht. Allein bei einer größeren Operation können bis zu 10 Blutkonserven benötigt werden. Zudem steigt der Bedarf an Blutkonserven durch den demografischen Wandel und die zunehmende Anzahl älterer Patienten stetig an.
Verwendung von Blutspenden in der Medizin
Blutspenden sind essenziell für die Behandlung von Patienten bei:
- Operationen und Unfällen: Bei schweren Verletzungen oder großen chirurgischen Eingriffen kann der Verlust großer Blutmengen nur durch Spenderblut ausgeglichen werden.
- Krebspatienten: Viele Krebspatienten benötigen während ihrer Chemotherapie regelmäßige Bluttransfusionen, um die durch die Behandlung geschädigten Blutkörperchen zu ersetzen.
- Chronischen Krankheiten: Patienten mit chronischen Krankheiten wie Anämie oder Sichelzellenanämie sind oft auf regelmäßige Bluttransfusionen angewiesen.
Voraussetzungen zum Blutspenden
Bevor ihr nach Anlaufstellen in eurer Nähe sucht, um Blut zu spenden, solltet ihr auf Nummer sicher gehen, dass ihr die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Die grundlegenden Kriterien sind wichtig, um die Sicherheit sowohl des Spenders oder der Spenderin als auch des Empfängers oder der Empfängerin zu gewährleisten.
Altersgrenzen und gesundheitliche Voraussetzungen
Blutspenden können Personen im Alter von 18 bis 68 Jahren, wobei Erstspender nicht älter als 60 Jahre sein sollten. Regelmäßige Spender dürfen auch über 68 Jahre hinaus spenden, wenn sie sich in guter gesundheitlicher Verfassung befinden und ärztlich zugelassen wurden.
Gewicht, Blutdruck und Hämoglobinwerte
Ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm ist erforderlich, um sicherzustellen, dass der Körper den Blutverlust problemlos verkraftet. Der Blutdruck sollte im Normalbereich liegen, typischerweise nicht höher als 180/100 mmHg. Die Hämoglobinwerte, die den Sauerstoffgehalt im Blut anzeigen, müssen ebenfalls ausreichend hoch sein – mindestens 13,5 g/dl bei Männern. Außerdem wird die Körpertemperatur gecheckt. Außerdem wird der Eisenanteil in eurem Blut untersucht. Und gerade diesen Wert im Blick zu behalten, ist im Alter ein wertvoller Aspekt vom Blutspenden.
Ausschlusskriterien
Einige gesundheitliche Bedingungen und Verhaltensweisen können euch temporär oder dauerhaft von der Blutspende ausschließen. Dazu gehören:
- Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C, HIV oder Syphilis
- Bestimmte chronische Erkrankungen wie schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, unkontrollierter Diabetes oder Krebs
- Kürzliche Operationen oder Impfungen
- Einnahme von Medikamenten oder Drogen
- Aufenthalte in Malariagebieten innerhalb der letzten sechs Monate
- Tattoos oder Piercings, die in den letzten vier Monaten vorgenommen wurden
- Außereuropäische Reisen (1 – 6 Monate)
Hier findet ihr eine Checkliste zum Blutspenden mit 21 Fragen, die euch eine erste Einschätzung zur Spendefähigkeit liefert.
Kurzer Vorab-Check vor Ort
Bevor ihr zur Blutspende zugelassen werden, erfolgt ein kurzer Gesundheitscheck durch medizinisches Fachpersonal. Dieser umfasst die Messung des Blutdrucks, die Kontrolle des Hämoglobinwerts und ein kurzes Gespräch zu eurem Gesundheitszustand und Lebensstil. Dies stellt sicher, dass eure Spende für euch selbst und für die Empfänger sicher ist.
Ist Blutspenden gesund?
Blutspenden kann tatsächlich gesund sein. Es regt die Produktion neuer roter Blutkörperchen an, was die Blutzirkulation verbessern kann. Zudem erhalten Spender regelmäßige Gesundheitschecks, die dabei helfen, potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.
Jede Blutspende beinhaltet eine kurze medizinische Untersuchung. Diese Checks überwachen eure Blutdruck- und Hämoglobinwerte und bieten euch einen nützlichen Einblick in eure allgemeine Gesundheit.
Potenzielle Nachteile oder Unannehmlichkeiten
Zu den seltenen Unannehmlichkeiten gehören Schwindel, Schwäche oder leichte Blutergüsse an der Einstichstelle. Diese Nebenwirkungen sind meist kurzfristig und mild. Wichtig ist, nach der Spende ausreichend zu trinken und sich etwas Ruhe zu gönnen. Blutspenden ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern kann auch die eigene Gesundheit positiv beeinflussen.
Wo kann man Blut spenden?
Blutspenden ist in vielen Einrichtungen und bei verschiedenen Organisationen möglich, die es euch leicht machen, einen geeigneten Ort und Zeitpunkt für eure Spende zu finden.
Blutspendedienste und -zentren
In Deutschland bieten zahlreiche Institutionen die Möglichkeit zur Blutspende an. Zu den bekanntesten gehören das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und verschiedene Universitätskliniken. Diese Einrichtungen verfügen über fest eingerichtete Blutspendezentren, in denen ihr zu festgelegten Zeiten Blut spenden können.
Mobile Blutspendetermine und -aktionen
Neben den festen Zentren gibt es mobile Blutspendeteams, die regelmäßig in verschiedenen Städten und Gemeinden Station machen. Diese mobilen Blutspendetermine finden häufig in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Rathäusern oder bei Firmen statt. Sie bieten eine flexible Möglichkeit, Blut zu spenden, ohne weite Wege zurücklegen zu müssen.
Online-Informationsquellen zur Standortsuche
Um den nächsten Blutspendetermin oder das nächste Blutspendezentrum in eurer Nähe zu finden, bieten viele Organisationen hilfreiche Online-Tools an. Websites wie Blutspende.de bieten Suchfunktionen, mit denen ihr schnell und einfach herausfinden könnt, wann und wo der nächste Blutspendetermin stattfindet.
Was bekommt man für das Blutspenden?
Das Blutspenden ist zuerst einmal ein Akt der Nächstenliebe und Solidarität, der auch für den Spender einige Vorteile mit sich bringt. Daher sollte die Blutspende bestenfalls nicht allein aus finanziellen Gründen erfolgen.
Aufwandsentschädigungen und Sachgeschenke
In einigen Fällen erhalten Blutspender*innen eine kleine Aufwandsentschädigung oder ein Dankeschön in Form von Sachgeschenken. Diese können variieren, beinhalten aber oft Gutscheine, Kinotickets oder kleine Präsente. Und manchmal gibt es auch Cash nach der Blutspende, das hängt von der jeweiligen Einrichtung ab.
Verpflegung nach der Spende
Nach der Blutspende werdet ihr in der Regel mit Getränken und Snacks versorgt. Diese Verpflegung hilft, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und sorgt dafür, dass ihr euch schnell wieder wohlfühlt. Oft gibt es eine Auswahl an belegten Brötchen, Obst, Säften und anderen Leckereien.
Dankbarkeit und gesellschaftliche Anerkennung
Die größte Belohnung für das Blutspenden ist die Gewissheit, dass ihr mit eurer Spende Leben rettet. Dieses Gefühl und das Wissen, etwas Gutes getan zu haben, macht stolz und glücklich. Und für euch persönlich habt ihr einen regelmäßigen, kostenlosen Gesundheitscheck.
FAQ zum Blutspenden
Wie oft kann man Blut spenden?
Männer dürfen alle 56 Tage Blut spenden, was etwa sechs Mal pro Jahr entspricht. Diese Frequenz stellt sicher, dass der Körper genügend Zeit hat, das verlorene Blut zu ersetzen.
Was muss ich vor und nach der Blutspende beachten?
Vor der Spende solltest du ausreichend Wasser trinken und eine leichte Mahlzeit zu dir nehmen. Vermeide fettreiche Speisen und Alkohol. Nach der Spende ist es wichtig, sich auszuruhen, viel zu trinken und für den Rest des Tages auf anstrengende körperliche Aktivitäten zu verzichten.
Was passiert mit meinem Blut nach der Spende?
Euer Blut wird in verschiedene Bestandteile wie rote Blutkörperchen, Plasma und Blutplättchen getrennt. Diese Bestandteile werden dann an Krankenhäuser geliefert und dort für verschiedene medizinische Behandlungen verwendet, darunter Operationen, Krebspatientenbehandlungen und Notfallversorgung.
Wie lange dauert eine Blutspende?
Die eigentliche Blutspende dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Insgesamt solltest du jedoch etwa eine Stunde für den gesamten Prozess einplanen, inklusive der Registrierung, der kurzen medizinischen Untersuchung und der Erholungsphase danach.
Was ist, wenn ich mich nach der Blutspende unwohl fühle?
Leichte Unannehmlichkeiten wie Schwindel oder Müdigkeit sind nicht ungewöhnlich und klingen meist schnell ab. Setzt oder legt euch hin, trinkt viel Flüssigkeit und esst etwas. Wenn ihr schwerwiegendere Symptome bemerkt oder sich euer Zustand nicht verbessert, wendet euch umgehend an den Blutspendedienst oder sucht einen Arzt auf.
Wie wird sichergestellt, dass die Blutspende steril und sicher ist?
Alle verwendeten Materialien bei der Blutspende, wie Nadeln und Beutel, sind steril und werden nur einmal verwendet. Die Entnahme erfolgt unter strengen hygienischen Bedingungen, um das Risiko einer Infektion auszuschließen.
Kann ich nach der Blutspende Sport treiben?
Es wird empfohlen, sich nach der Blutspende mindestens 24 Stunden zu schonen und keine anstrengenden körperlichen Aktivitäten durchzuführen. Leichte Bewegungen und Spaziergänge sind in Ordnung, aber intensive Sportarten sollten vermieden werden.