Über 70 Prozent aller Männer über 55 Jahren gelten als übergewichtig. Es fühlt sich so an, als würde der Männerbauch mit zunehmendem Alter automatisch wachsen. Während Kopf und Beine oft die Form behalten, breitet sich das Bauchfleisch wie von Geisterhand immer weiter aus. Bei vielen Männern beginnt es mit dem Dad-Bod, der dann einfach nicht mehr verschwinden will. Das ist nicht nur schlecht für die eigene Laune, sondern auch gefährlich. Wir verraten, wann der Männerbauch zum Risiko wird.
Das es auch anders geht, hat uns schon Marco mit seiner Sixpack-Challenge oder „Ninja Warrior“-Kandidat Markus im Interview berichtet. Aber die beiden sind eher Exoten unter den Männern, bei denen der Umfang kontinuierlich wächst. Das sorgt allerdings nicht nur für Frust beim Klamottenkauf, sondern kann auch gefährlich werden.
Warum wächst der Männerbauch im Alter?
Auch wenn es auf vielen lustigen T-Shirts zu lesen hast, so ist die Zunahme am Männerbauch nur selten einer übermäßigen Zufuhr von Bier zuzuschreiben. Denn zuerst einmal gehen wir nicht davon aus, dass die 70 übergewichtigen Prozent der Männer über 55 Jahren alle jeden Abend am Gerstensaft nippen. Und auch die Kalorienzufuhr ist bei Cola und Limo gar nicht geringer. Zudem ist die Theorie der vielen Hormone im Bier ein „urban myth“. Halten wir also fest, dass es den klassischen Bierbauch so nicht gibt, die Zunahme der Plauze also andere Gründe hat.
Was stimmt ist die Tatsache, dass Männer genetisch bedingt die Fettpolster bevorzugt vorne am Bauch anlegen, anders als Frauen. Die bekommen es mit Hüften, Gesäss und Schenkeln zu tun. Wenn also die Herren der Schöpfung mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrennen, dann bleiben diese Zellen dort hängen und breiten sich aus. Bei den Ursachen gilt es also, Ernährung und Bewegung zu checken. Während „Mann“ sich in jungen Jahren noch für die Partnersuche fitmacht oder neben dem Job genug Zeit für das Workout findet, wird der Schweinehund mit zunehmendem Alter immer größer und lockt auf’s Sofa. Bei verheirateten Exemplaren ist das Risiko für einen Männerbauch übrigens noch höher.
Wann wird’s gefährlich?
Das Fett am Bauch hat einen recht aktiven Stoffwechsel und sendet schädliche Hormone und Signalstoffe aus. So können andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Riskant wird es zum Beispiel für den Darm, Herz und Leber. Darüber hinaus wandern aus dem Bauch schädliche Fettsäuren wie Cholesterin ins Blut.
Und so sorgt der Männerbauch für riskante Folgen wie eine Erhöhung des Blutdrucks, erhöhte Gefahr für Arteriosklerose und ein deutlich gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie den Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Gefahr droht aber auch an anderer Stelle, denn gesteigerte Werte bei Blutdruck, Blutfett und Blutzucker öffnen die Tore für eine Diabetes-Erkrankung.
Mittel gegen die Wampe
Wenn ihr eine Kugel vor euch hertragt, der ihr nun den Garaus machen wollt, dann solltet ihr nicht gleich die Laufschuhe anziehen und es übertreiben, denn die Gelenke sind dafür eventuell nicht ausgelegt. Trotzdem bedarf es einiger Anstrengungen, den Ausschlag an der Waage zu senken. Und es ist kein Geheimnis, dass die Pfunde am ehesten purzeln, wenn ihr auf eine bewusste und ausgewogene Ernährung umsteigt und für ausreichend Sport und Bewegung sorgt.
Ernährung
Wir haben schon darüber berichtet, was auf den Teller gehört. Und ein Senken der Kalorien fängt beim Trinken an. Wasser und Tee sollten ausreichend zugeführt werden. Milch und Alkohol in Maßen.
Mir hat das Intervallfasten beim Abnehmen massiv geholfen. An die 16:8-Regel halte ich mich seit fast zwei Jahren. Daher ist es keine Diät mehr, sondern meine Ernährung. Wir werden versuchen, dazu auch mal einen Experten zu befragen.
Klar gibt es auch beim Essen viele Dinge zu beachten. Die sind euch wahrscheinlich auch alle bekannt. Hinterfragt euren Ernährungsplan. Und wenn viele Fertigprodukte auf dem Teller landen, dann gleicht bitte wenigstens mit genug Gemüse, Obst und Salat aus. Verzichtet grundsätzlich auf zu viel Fett, Zucker, Wurst und Fleisch.
Bewegung
Momentan haben Fitness-Studios geschlossen. Und auch die Schwimmhallen scheiden aus, um Kacheln zu zählen. Empfehlen würden wir daher mindestens dreimal pro Woche Ausdauersportarten oder Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren. Oder eben doch Joggen, wenn ihr fit genug dafür seid. Ihr könnt euer Workout auch langsam steigern und mit Bankdrücken, Kniebeugen und Situps direkt dem Männerbauch zu Leibe rücken.
Ein letzter Rat
Gebt euch mit „ein paar Kilo zu viel“ bitte nicht ab, denn mit zunehmendem Alter kommen im schlimmsten Fall immer mehr Kilos dazu.
Linktipps
Mein Podcast zum Thema „Arsch hoch“ | Ergo Wohnzimmergespräch |
Infos zum Intervallfasten | bei Fit for Fun |
Titelbild: © 9nong (shutterstock)