Vielleicht habt ihr in der Vergangenheit schon mal eure eigenen Kräuter oder eigenes Gemüse Angebot. Vielleicht hattet ihr als Kind auch einenn Apfelbaum im Garten oder habt Erdbeeren gepflückt. Dann wisst ihr, dass die Ernte aus dem eigenen Gemüseanbau oder dem Obstgarten immer noch ein bißchen besser schmeckt als aus dem Laden. Daher haben wir heute ein paar Tipps für Anfänger:innen. Wir verraten euch, was bei Obst, Kräutern & Gemüse aus dem eigenem Anbau zu beachten ist.
Der eigene Gemüseanbau hat neben dem Geschmack aber noch einen anderen positiven Effekt, nämlich für den Geldbeutel. Derzeit wird alles immer teurer. Die Inflation und die steigenden Energiepreise treiben die Kosten vieler Produkte in die Höhe. Daher versuchen viele Menschen zu sparen. Nicht nur bei Wohnkosten oder größeren Anschaffungen, sondern auch beim Essen. Und so geht der Trend auch zum heimischen Gemüseanbau. Denn was liegt näher, als gesundes Obst und Gemüse selbst zu ziehen? Sicherlich solltet ihr nicht mit Melonen oder Limetten einsteigen. Die Debeka, eine der größten Versicherungen und Bausparkassen in Deutschland, hat zusammengetragen, wie der Gemüseanbau auch ohne eigenen Garten funktionieren kann.
Einfache Gemüsesorten
Gerade wenn ihr bisher nicht unbedingt mit einem grünen Daumen gesegnet seid, bietet sich für den Start vom Gemüseanbau eher die robusten Sorten. Dazu gehören zum Beispiel Tomaten, Radieschen oder Salat. Alle diese Gemüsesorten sind einfach anzubauen und benötigen nicht viel Platz auf dem Balkon oder im Garten. Denn ihr könnt sie in Kübeln oder Töpfen auch auf kleinstem Raum anpflanzen. Achtet beim Kauf der Saar auf unempfindliche Sorten. Und wenn ihr nur eine Fensterbank für den Anbau zur Verfügung habt, gedeihen Kräuter im Topf sehr gut.
Wir haben ein paar Sorten herausgesucht, die sich für den Anbau auf einem Balkon in Deutschland recht gut eignen.
Gemüsesorten für den Balkon
- Tomaten: Geeignet sind kleinwüchsige Sorten wie Cherrytomaten oder Balkontomaten.
- Paprika: Es gibt spezielle Paprika für den Anbau im Topf, zum Beispiel Mini-Paprika oder Snackpaprika.
- Gurken: Für den Gemüseanbau gibt es kleinwüchsige oder schlangenartige Gurkensorten.
- Radieschen: Diese wachsen schnell und sind ideal für den Anbau in Töpfen.
- Salat: Wählt kompakte Sorten wie Kopfsalat, Rucola oder Pflücksalat.
- Zucchini: Es gibt auch Zucchinisorten, die in Töpfen oder Kübeln gut wachsen.
Kräuter für den Balkon
- Basilikum: Eine der beliebtesten Kräutersorten für den Balkonanbau. Es gibt viele verschiedene Sorten, darunter auch kleinwüchsige Varianten.
- Petersilie: Wächst gut in Töpfen und ist eine vielseitige Kräutersorte.
- Schnittlauch: Robust und pflegeleicht, ideal für den Anbau im Balkonkasten.
- Minze: Minze breitet sich schnell aus, daher ist es ratsam, sie in einem separaten Topf zu pflanzen, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren.
- Thymian: Eine robuste und duftende Kräutersorte, die gut in Töpfen gedeiht.
- Oregano: Wächst gut auf dem Balkon und kann als Gewürz- und Heilkraut verwendet werden.
Der Standort
Wahrscheinlich wisst ihr es längst, aber wir erinnern gern noch einmal daran: Damit Obst und Gemüse wachsen und gedeihen kann, ist das Sonnenlicht eine notwendige Voraussetzung. An dem von euch gewählten Platz sollte die Sonne gut sechs Stunden täglich scheinen. Das bedeutet für den Outdoor-Gemüseanbau bestenfalls ein Balkon oder eine Terrasse mit einer sonnigen Süd- oder Westlage. Bei dem Stellplatz solltet ihr darauf achten, die Pflanzen ausreichend vor Wind zu schützen, um Schäden durch starke Böen zu vermeiden. Und wenn ihr Tomaten pflanzt, dann freuen die sich besonders über ein schützendes Dach.
Die richtige Erde
Wenn ihr wollt, dass eure Pflanzen schnell wachsen und Ernte abwerfen, dann ist die richtige Erde eine wichtige Zutat für euer Setup. Optimal ist eine spezielle Gemüseerde oder auch normale Blumenerde mit Kompost gemischt.
Regelmäßig gießen
Neben der Sonne ist das Wasser ein Lebenselixier für den Gemüseanbau, denn für ihr Wachstum benötigen Obst, Kräuter und Gemüse ausreichend Flüssigkeit. Insofern müssen Töpfe, Kübel und Beete regelmäßig gegossen werden. Staunässe in der Erde sollte jedch dringend vermieden werden. Denn die führt im schlimmsten Fall zu Wurzelfäule. Um das zu Vermeiden, könnt ihr eine Drainage zur Entwässerung bauen. Im Blumentopf geht das so: einen Stein oder eine Tonscherbe auf das Ablaufloch legen, darauf einige Zentimeter Blähton, Kiesel oder Bimsstein, dann erst mit Erde auffüllen. Erkundigt euch vor dem Einpflanzen über den Wasserbedarf der von euch ausgesuchten Gemüsesorten. Der unterscheidet sich je nach Art und Sorte.
Regeln für den Gemüseanbau
Wenn ihr nicht Eigentümer, sondern nur Pächter zum Beispiel von einem Schrebergarten seid, dann solltet ihr euch vorab über die Anbauregeln informieren. An mancher Stelle gibt es Einschränkungen für den Anbau von Obst und Gemüse. Auch Hauseigentümer oder Gemeinden könnten Regeln aufgestellt haben, was zum Beispiel Kübelpflanzen auf Balkonen angeht. Zu guter Letzt solltet ihr auch das Gewicht der Pflanzgefäße beachten, damit sie insgesamt nicht zu schwer für den Balkon werden.
Vor Schäden schützen
Wer seine Balkonpflanzen großzügig mit dem Gartenschlauch oder der Gießkanne bewässert, könnte durch Gießwasser einen Schaden an der Mietwohnung, auf dem Balkon oder beim Nachbarn verursachen. Auch bei kleinen Gärten sind Missgeschicke möglich, die teuer werden können. Wenn zum Beispiel ein Ast des Apfelbaums auf das Auto des Nachbarn fällt, kann das schnell ins Geld gehen. Eine Haftpflichtversicherung schützt vor finanziellen Folgen und gibt ein sicheres Gefühl – nicht nur beim Gärtnern. Übrigens: Beschädigt ein im Sturm umgestürzter Pflanzenkübel eines Mieters den Balkon, so ist das in der Regel ein Fall für die Wohngebäudeversicherung des Vermieters. Geht bei einem Unwetter ein teures Pflanzgefäß zu Bruch, ersetzt meist die eigene Hausratversicherung den Schaden.
Titelbild © Lewis Wilson (Unsplash)