Keine Sorge, wir machen jetzt nicht einen auf Hochglanz-Magazin und wollen euch auch nicht raten, der drohenden Midlife-Crisis mit einem sportlichen Zweisitzer zu begegnen. Wer aber schon mal in einem Sportwagen über die Autobahn oder eine Rennstrecke gebügelt ist, der weiß, wie unvergesslich dieser Moment ist. Daher haben wir einen Experten gefragt, welche Modelle „Mann“ mal gefahren sein sollte. Hier ist der Beitrag unseres Experten:
Der erste Gang wird eingelegt, der Motor heult auf und augenblicklich setzt das Rennstreckenfeeling ein. In der Luft liegt ein leichter Benzingeruch und jeder gefahrene Kilometer ist mit Emotionen gefüllt. In einem Sportwagen wird jede Fahrt zu einem Erlebnis von vielschichtiger Technik, kraftvoller Dynamik und unvergleichlicher Eleganz. Benjamin David, Gründer von DAVID Finest Sports Cars, hat seine leidenschaftliche Liebe für schnelle und extravagante Sport- und Premiumfahrzeuge zum Beruf gemacht. Heute ist er geschäftsführender Inhaber des größten, markenunabhängigen Sportwagenhandels in Norddeutschland. Wenn Benzin statt Blut durch die Adern fließt, gibt es für ihn einige Must-Drive-Modelle, die Mann mindestens einmal am Steuer erlebt haben muss. Folgende, unsagbar schnelle und traditionsreichen Rennwagen lassen Männerträume wahr werden und bringen die Augen jedes passionierten Autofanatikers zum Leuchten:
Ferrari Testarossa
Amerika, Sommer, Kindheitshelden: Der Testarossa versetzt direkt in die Serie Miami Vice. Über den Ocean Drive in South Beach so schnell jagen, dass die Umgebung verschwimmt und die Realität fern wirkt – wie in einem Film. Die 80er-Jahre Sportwagen-Ikone erlangte spätestens durch die amerikanische Fernsehserie rund um Hauptfigur James „Sonny“ Crockett echten Kult-Status. Doch auch hinter den Kulissen galt der Ferrari Testarossa lange Jahre als Vorzeigemodel des italienischen Sportwagenherstellers. Mit den auffallenden Kühlerschlitzen, den ausgefallenen Farben und rund 390 PS unter der Haube, fühlt man sich sofort wie auf einer wilden Verfolgungsjagd auf den heißen Straßen Floridas.
Porsche 993 Turbo
Gänsehaut versprechen die 911 Turbo-Modelle seit Anbeginn. Als vierte Generation des 911ers, gehört der 993 zu den begehrenswertesten Ausführungen in der Historie dieses Klassikers. Nachdem das Auto erstmals im Jahr 1993 vom Band rollte, beflügelt das Modell mit einer neuen Interpretation der 911-Design-DNA jeden Sportwagenbegeisterten. Als erster Turbo mit Allrad-Antrieb schafft er eine Beschleunigung von 0 auf 100 in sage und schreibe vier Sekunden. Mit einem solchen Tempo wird jeder Auto-Enthusiast vom Hocker – oder wohl eher Autositz – gerissen.
Mercedes-Benz SLS
Bei diesem Premiumfahrzeug handelt es sich um ein echtes Sammlerobjekt, das in Handarbeit bei AMG gebaut wurde. Vor allem die eindrucksvollen Flügeltüren sorgen für ein besonderes Fahrgefühl: so, als würde man abheben. Der elegante Sportwagen ist sowohl als Coupé, als auch als Roadster auf dem Markt. Lange produziert wurde das Modell leider nicht. Erstmalig vorgestellt im Jahr 2011, lief die Produktion im Juni 2014 aus. Aber vielleicht versprüht das Auto gerade deshalb so einen außerordentlichen Charme. Mit einer mittlerweile nur noch limitierten Anzahl an Fahrzeugen wird das (Bei)Fahren für jeden Kenner zu einem echten Highlight.
Porsche 911 GT3
Wenn es einen Klassiker auf der Rennstrecke gibt, dann ist es dieser hier – und zwarseit Jahrzehnten. Der 911 ist eine Institution, geprägt von Tradition und Kontinuität. Der Rennwagen gibt dem Fahrer ein Racing-Gefühl mit einer Kombination aus minimalistischem Komfort und vielen Pferdestärken unter der Motorhaube. Die 1972 bis 1997 produzierten GT Modelle bringen die Reifen zum Glühen und lassen den Puls in die Höhe steigen. Um dem Sportwagen die optimale Rennstreckentauglichkeit zu garantieren, wurde er von Renningenieuren konzipiert und gebaut. Die besten Voraussetzungen für eine Spritztour in dem Klassiker: ein sonniger Tag und eine möglichst lange und kurvenfreie Strecke. Auch Marc Lieb, deutscher Rennfahrer und FIA-Langstrecken-Weltmeister, schwört auf diesen Wagen.
Aston Martin DB5/6
Der 007 unter den Autos, James Bonds erste Wahl und unangefochtene Sportwagen-Legende: Aston Martin hat mit dem DB5/6 ein ewiges Fahrzeug-Idol geschaffen, das sich durch die Jahrzehnte wie durch die James-Bond-Filme zieht. Was man – neben knapp 290 PS und viel Stil – mit dem Auto verbindet? Natürlich Sean Connery, die spektakulärsten James-Bond-Verfolgungsjagden und besonders viel britischen Charme. Mit Sean Connerys Tod hat Aston Martin den Klassiker noch einmal neu aufleben lassen: In 4500 Stunden wurden 25 Exemplare der „Continuation-Series“ von Hand erbaut. Mit allen Tücken und Extras, die man aus den so geliebten 007-Filmen kennt.
Hier gibt’s als Appetitanreger noch einen kurzen Clip aus dem Autohaus:
Hey Benjamin, vielen Dank für die spannenden Tipps. Dann werden wir ab jetzt unser Sparschwein füllen. Und wenn nichts mehr reinpasst, dann kommen wir mal auf einen Kaffee in Deinen Showroom und lassen uns inspirieren…
Dir weiterhin viel Erfolg!
Titelbild: © Alexander Kirch (Shutterstock)